Wie profitieren die Gemeinden des Außermontafons von der Bahnverlängerung ins Innere Montafon?
Die Gemeinden des Außermontafons (Schruns, Tschagguns, Vandans, Bartholomäberg, Silbertal, St. Anton, Lorüns, Stallehr) profitieren bei ihrer Alltagsmobilität im Montafon gleichermaßen wie die Gemeinden des Innermontafons (St. Gallenkirch, Gaschurn). Selbst für Gemeinden, die nicht direkt an der Bahn liegen, entstehen Vorteile. Zum einen, weil die Reisequalität und Erreichbarkeit zu allen Zielen entlang der Bahnachse erhöht wird. Zum anderen, weil die Anrainer an der L188 spürbar entlastet werden.
Aufgrund von Erfahrungen aus anderen touristischen Regionen ist davon auszugehen, dass die Bahn von Einheimischen und Gästen gleichermaßen angenommen wird.
Folgt die Siedlungsentwicklung zukünftig schwerpunktmäßig den Einzugsgebieten der Bahnstationen, entstehen dort attraktive Subzentren. Die Zentralörtlichkeit von Schruns wird durch die attraktivere Erreichbarkeit gestärkt und gemeinsam kann es so möglich sein, wichtige Versorgungsstrukturen im ländlichen Raum aufrechtzuhalten oder sogar neu anzusiedeln.
Außer im Winter gibt es kaum Stau im Montafon. Zahlt sich die Bahnverlängerung trotzdem aus?
Die Bahnverlängerung wird zu einem ganzjährigen veränderten Verkehrsverhalten führen. Die Mobilität wird menschen- und klimaverträglicher sowie sozial leistbarer. Die Verkehrsentlastung und erhöhte Lebensqualität wird ebenso das ganze Jahr wirken. Die Vermeidung der winterlichen Stauspitzen ist nur ein kleiner Effekt des gesamten Projekts.
Wer soll die Bahnverlängerung nutzen? Rentiert sich die Bahnverlängerung für die Bevölkerung von St. Gallenkirch und Gaschurn?
Die Bahnverlängerung wird für die Montafoner und für die Gäste des Montafons gleichermaßen gebaut. Das Angebot wird derart gestaltet sein, dass Einheimische untertags genauso von der Bahn profitieren, wie Pendler, Schüler, Gelegenheitsfahrer, Aufenthaltsgäste und Tagesgäste.
Aus heutiger Sicht ist davon auszugehen, dass wesentlich mehr Personen die Bahn nutzen werden als das derzeitige System aus Bahn und Bus. Das zeigen sowohl die Simulationen wie auch praktische Erfahrungen aus anderen Regionen, in denen Bahn-Busangebote durch moderne Bahnangebote ersetzt wurden.
Ein gut ausgelasteter Öffentlicher Verkehr „rentiert“ sich für die Bevölkerungen in zweifacher Weise: Die Nutzer des Öffentlichen Verkehrs können zu sehr attraktiven Preisen unterwegs sein. Sie sparen sich durch das verbesserte Angebot womöglich ein ganzes Fahrzeug (beispielsweise den Zweitwagen) und entlasten das Haushaltsbudget spürbar. Darüber hinaus profitieren alle Anwohner*innen durch weniger Verkehr auf der Straße, weniger Unfälle und weniger Gesundheitsbelastung durch Schadstoffe. Das alles schlägt letztlich in volkswirtschaftlichen Einsparungen zu Buche.